Festival-Seelsorge am Greenfield Festival
Die «AnsprechBar» am Greenfield Festival in Interlaken
Die AnsprechBar am Greenfield Festival ist ein «metallisch» eingerichtetes Pagodenzelt der Metalchurch mit offenem Eingangsbereich, mit Bar und einladenden Sitzgelegenheiten vor dem Zelt und mit zwei geschlossenen Beratungsabteilen im zweiten Zelt. Die AnsprechBar liegt an zentraler Stelle auf dem Festivalgelände. Die AnsprechBar ist an den drei Konzerttagen rund um die Uhr in Betrieb: Von Donnerstagmorgen 10:00 Uhr bis Sonntagmorgen um 08:00 Uhr. Beim Zelt lädt eine Station auf spielerische Art und Weise ein, inne zu halten und ins Gespräch zu kommen: «Wann platzt dir der Kragen? Wie viel Puste hast du?» Die SeelsorgerInnen sind von Zeit zu Zeit auch in Zweierteams auf dem Gelände unterwegs und kommen dort mit Festivalbesuchern ins Gespräch. Das ökumenische Team der AnsprechBar besteht aus 22 Personen: Pfarrpersonen, SozialdiakonInnen, JugendarbeiterInnen, SozialarbeiterInnen, ReligionspädagogInnen, Studentierenden der entsprechenden Fachrichtungen und geschulte Laien aus der Subkultur. Bei der erstmaligen Durchführung der AnsprechBar im 2018 führten die SeelsorgerInnen während der drei Tage rund 300 Gespräche mit über 400 Personen – vom knapp 5-minütigen Smalltalk bis zum Beratungsgespräch weit über eine Stunde war alles dabei.
Link zu Festivalseelsorge.ch und Link zum PDF «AnsprechBar»
Worum geht es?
- Ansprechbar sein.
- Not wahrnehmen.
- Aufmerksamkeit schenken.
- Zeit geben.
- Zuhören.
- Aufbauen.
- Den Verstimmten eine Stimme geben.
- Horizonte öffnen.
- Begleiten.
- Beraten.
Die AnsprechBar steht zu den Menschen – ungeachtet ihrer religiösen und kulturellen Herkunft – in Freude und Not. In Stimmung oder bei Verstimmtheit.
- Austausch über und Beistand bei Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen.
- Begleitung von Verletzten und/oder ihrer Peergroup zur psychischen Stabilisierung.
- Beratung bei Ängsten und Überforderungen.
- Beratung bei zwischenmenschlichen Konflikten.
- Betreuung von Opfern von Kriminalität und/oder ihrer Peergroup.
- Rückzugsraum für Spiritualität und innere Ruhe.
Wie ist die AnsprechBar?
- Niederschwellig.
- Wir sind vor Ort ansprechbar, sind dort, wo die Szene sich trifft.
- Gastfreundlich.
- Mit einer einladenden Begegnungszone und mit unserer Haltung.
- Anschlussfähig.
- Wir sind (grossmehrheitlich) selbst Teil der Subkultur.
- Dialogisch.
- Wir hören gut zu und bringen uns partnerschaftlich ein.
- Weltanschaulich offen.
- Wir sind für alle da und respektieren die Haltung des Gegenübers.
- Verschwiegen.
- Wir stehen unter Schweigepflicht und wahren die Geheimnisse der Ratsuchenden.
- Kompetent.
- Wir legen Wert auf Aus-, Weiterbildung und Reflexion.
- Ökumenisch.
- Als Christen unterschiedlicher Konfessionen dienen wir bewusst gemeinsam.
- Demütig.
- Wir kennen unsere Grenzen und arbeiten gerne Hand in Hand mit der Sanität und anderen Notfallkräften zusammen.
Rückblick auf die Seelsorge am Greenfield Festival 2018
Am Greenfield Festival in Interlaken trafen sich vom 7. bis 9. Juni 2018 über 70'000 Fans der Rock- und Metalmusik. Mittendrin war auch Samuel Hug, reformierter Pfarrer und Leiter der Metalchurch. In der «AnsprechBar» boten er und sein Team mitten auf dem Gelände Seelsorge an – und bekamen so manche Lebensgeschichte zu hören. «Bei körperlichen Problemen ist die Sanität immer sofort zur Stelle», sagt Hug. «Doch es gibt auch Festivalbesucherinnen und -besucher, die eine Anlaufstelle benötigen, wenn sie irgendetwas beschäftigt.» Das ökumenische Seelsorge-Team vor Ort, bestehend aus metalaffinen Pfarrpersonen, Sozialdiakonen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie geschulten Laien, hat weit über 300 Gespräche geführt.
Artikel der BZ über die Festivalseelsorge
Interview mit Samuel Hug auf ref.ch
Videoclip zur Seelsorge am Greenfield Festival von nau.ch